Erstellt von: Isabel Laczkovich am 18.03.2025
Veranstaltung am: 16.03.2025
🏃♀️ Bayernwerk Halbmarathon & 10km
Wenn Robert mitten in seiner strikten Marathonvorbereitung steckt, dann gibt’s keine Ausreden. Egal wo wir gerade sind – vier Wochen vor dem großen Rennen muss ein Vorbereitungslauf her. Punkt. Dieses Mal fiel die Wahl auf Strasslach. Noch nie gehört? Ich auch nicht. Ein winziges Örtchen bei München, das am 16. März Schauplatz des Bayernwerk Halbmarathons und eines 10-km-Laufs wurde.
Wir waren beide überzeugt, dass der Start erst um 10:30 Uhr ist. Ganz gemütlich also zur Umkleide – und plötzlich: alles leer. Als ich eine Dame frage, wie viel Zeit wir noch hätten, sagt sie nur trocken: „30 Sekunden.“
Ich schaue Robert an, er schaut mich an – und dann ging’s los. Kein Warm-up, kein Durchatmen. Einfach loslaufen. Improvisation statt Vorbereitung.
Und als ob das nicht schon reicht, begrüßte uns das Wetter mit allem, was man sich nicht wünscht: kalt, nass, grau, windig und matschig. Kurz überlegte ich, ob ich nicht doch lieber irgendwo bei einem warmen Kakao sitzen sollte. Aber dann sah ich all die anderen Läufer:innen – echte Cracks, die sich vom Wetter nicht die Laune verderben lassen. Also: Schultern zurück, Kopf hoch, weiter.
Roberts Lauf – ein mutiger Start und eiskalte Enden
Robert ließ sich von der fehlenden Vorbereitung nicht aus der Ruhe bringen. Trotz null Aufwärmen startete er mit einer flotten Pace von 3:45 min/km. Das war definitiv ein gewagtes Tempo – gerade auf der matschigen Schotterstrecke, die nicht wirklich für hohe Geschwindigkeiten gemacht war. Doch er hielt sich stark, passte sein Tempo minimal an und konnte gut durchlaufen.
Sein größter Gegner war aber nicht die Strecke, sondern die Kälte. Während er sich ins Ziel kämpfte, spürte er seine Hände kaum noch – fast wären sie ihm vor Kälte abgefallen. Das Gefühl in den Fingern kam erst lange nach dem Lauf zurück.
Mein Lauf – Willenskraft statt Leichtigkeit
Die Strecke selbst war wunderschön – 10 Kilometer über gut begehbare Waldwege, vorbei an der Isar. Nur etwa 10 % Asphalt, viel Natur, viel Ruhe. Eigentlich perfekt.
Eigentlich. Denn schon auf den ersten Kilometern machten sich fiese Krämpfe bemerkbar. Ich wusste sofort: Das wird hart. Und trotzdem – irgendetwas in mir wollte da durch. Kein Abbruch, kein Aufgeben. Nur atmen, Schritt für Schritt, Zähne zusammenbeißen.
Ich habe es durchgezogen. Nicht elegant, nicht schnell, aber mit verdammt viel Willenskraft. Und am Ende war ich stolz – eine Zeit von 1:04 für 10km.
Robert lief stark – trotz allem. Seine Endzeit? 1:22. Damit sicherte er sich Platz drei in seiner Altersklasse. Ich freute mich riesig für ihn – er lebt diesen Sport mit so viel Disziplin und Hingabe, das ist einfach inspirierend.
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ErgebnisseZieleinlauf Isabel
Zieleinlauf Robert
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