Erstellt von: Bogner Simon am 13.08.2018
5. PHYRN-PRIEL-TROPHY, Berglauf am 10.8.2018 (9,6km, 790HM)
Ich wage mich hiermit an meinen ersten Laufbericht.
Spontan habe ich mich für diesen Lauf entschieden, nachdem ich mich aus läuferischer Sicht in einer frustrierenden Zeit mit 3 Monaten kompletter Schonung bei Überlastungsbeschwerden (Psoas) befinde. Trotzdem wollte ich wieder Wettkämpfe laufen und somit suchte ich mir einen Lauf aus, bei dem ich bei auftretender leichter Beschwerdesymptomatik im Worst-Case-Szenario auch finishen könnte. Aus logischer Sicht musste es somit für mich ein Berglauf quasi „just uphill“ sein, bei dem „Ausgehen“ keine Schande darstellt.
Der Berglauf am 10.08.2018 im Rahmen der PHYRN-PRIEL-TROPHY war somit die perfekte Wahl für mich. Am Freitag laufen und am Wochenende Verwandte in Liezen besuchen.
15 Minuten vor dem Start traf ich erst, aufgrund des dichten Reiseverkehrs, in Spital am Phyrn ein und konnte mir auf den letzten Drücker noch eine Startnummer sichern. Das Motto des Freitagslaufes war „Läufer versus Mountainbiker“. Die Illusion einen Mountainbiker zu besiegen hatte ich nicht. Im Hinterkopf hatte ich eher die Sorge von den restlichen Läufern komplett abgehängt zu werden, vor allem weil das Teilnehmerfeld nur aus 27 Athleten bestand.
Um 17:35 fiel der Startschuss im Hof des örtlichen Stifts bei angenehmen, abgekühlten Temperaturen. Ich reihte mich am Ende des Feldes ein und lief mich durch den Ort ca. 500m warm, bis es auch schon in den ersten asphaltierten Anstieg ging. Bereits hier merkte ich, dass ich zumindest nicht ganz am Ende der Rangliste landen werde, da sich einige Athleten bereits auf diesem ersten Kilometer schon tief in der anaeroben Zone zu befinden schienen. Nach ca. 1-1,5 Kilometer ließen wir den letzten längeren Asphaltabschnitt des Rennens auch schon hinter uns und bewegten uns ab sofort großteils auf Single-Trails und Forststraßen fort. Bereits zu diesem Zeitpunkt war abzusehen, dass nach vorne und hinten kaum mehr Platzierungswechsel passieren würden. Dennoch lief ich mit dem Gedanken, dass der Läufer mit dem blauen Shirt irgendwann wieder vor mir auftauchen könnte. Die richtige Motivation bekam ich allerdings von dem Läufer hinter mir, der über längere Zeit den Abstand von ca.100-200m konstant hielt.
Eine Spezialität von mir bei Trailläufen ist das Übersehen von Markierung bzw. die Missinterpretation selbiger. So wählte ich nach einer mühsamen Steilpassage die Route für den am nächsten Tag stattfindenden längeren Bewerb und sicherte mir dadurch einige Zusatzmeter. Mit diesem Missgeschick hatte mich der Verfolger eingeholt und nun liefen wir für einige Kilometer Seite an Seite. Ein kurzer Downhill, ich konnte mich lösen- eine weitere Orientierungsschwierigkeit, wieder gleichauf. Die letzten 2 Kilometer gingen wir locker an und quatschten miteinander im gemütlichen Tempo. Das ist auch das was Trail-Läufe für mich besonders macht. Es bleibt Zeit für Gespräche und um neue Kontakte zu knüpfen. Nach 1h:14min überquerten wir gemeinsam die Ziellinie beim Rohrauerhaus in meinem vorgenommenen Ziel: Beschwerdefreiheit!
Alles in allem ein toller Lauf mit angenehmen zum Großteil laufbaren Steigungen. Nächstes Jahr werde ich vermutlich wieder dort sein und mich vielleicht auf eine der längeren Strecken wagen (19 bzw. 42km).