Erstellt von: Julia Almeder am 30.10.2017
Veranstaltung am: 29.10.2017
Frankfurt-Marathon 2017
Frankfurt wurde mir schon mehrmals von Laufkollegen als top-organisierte Marathon-Veranstaltung mit gutem Preis/Leistungs-Verhältnis, einer sehr schnellen, AIMS-vermessenen Strecke und meist idealen Laufbedingungen nahegelegt. Somit war bei der Auswahl des Herbstmarathons klar: heuer steht Frankfurt auf dem Programm.
Ja, die Organisation in Frankfurt ist perfekt – da funktioniert von der Startnummernausgabe über die Streckenverpflegung bis zur Beschilderung im Zielbereich alles wie am Schnürchen.
Ja, auch das Preis/Leistungsverhältnis ist spitze: mit 75,- deutlich günstiger als die „Big 6“ Marathons, preislich im Bereich des VCM, wird für das Startgeld wirklich viel geboten: ein „Brezellauf“ am Vortag über 5km durch die Stadt als Warmup, eine Pastaparty am Samstag in der Festhalle mach Vorfreude auf den Zieleinlauf ebenda, wirklich reichlich Verpflegung auf der Strecke als auch im Ziel, kostenlose Fahrten mit den Öffis am Veranstaltungstag für alle Teilnehmer…
Ja, die Strecke ist schnell: kaum nennenswerte Anstiege (zwei oder drei kleinere Unterführungen, zwei relativ flache Brücken über den Main, der Rest „bretteleben“), keine 180 Grad-Kurven, alle Straßen sind ausreichend breit um lockeres Laufen im eigenen Tempo zu ermöglichen.
Nein, die Laufbedingungen sind nicht immer ideal: schon Tage vorher war in lokalen Medien vom „Krawallwetter“ am Marathontag die Rede. Knapp vorher war zwar klar, dass zwar keine schlimmen Unwetter drohen würden, aber starker Westwind mit Böen bis zu 60km/h ließen einen anstrengenden Kampf gegen den Wind befürchten. Von km17 bis km27 war mit heftigem Gegenwind zu rechnen. Als kleine Entschädigung wurde den Läufern dafür Rückenwind von km29 bis km35 prognostiziert.
Ich selbst reiste bereits am Freitag an und konnte mit meiner Trainingskollegin, die wie ich eine Zielzeit unter 3:40:00 anstrebte, das Rahmenprogramm des Marathons voll auskosten. Peter Schimatschek traf ich am Samstag kurz zwischen Marathon-Gottesdienst und Pasta-Party. Für ihn war zu diesem Zeitpunkt schon fix, dass er Frankfurt heuer nur als Zuschauer erleben würde, da er durch einen abklingenden Infekt nicht fit für den Start war.
Der Marathon selbst lief für mich deutlich besser als erwartet: als geplante Pace war ich auf 5:10min/km eingestellt. Diese erschien mir jedoch auf den ersten Kilometern zu defensiv für mein gutes Tagesgefühl und somit ließ ich es auf dem ersten Halbmaratathon erst mal laufen. Die Durchgangszeit bei 21,1km war dann auch 1:45:41. Rational gesehen war mir von Anfang an klar, dass dieses Tempo (5:00min/km auf den ersten 15km) nicht ins Ziel zu bringen war, aber durch den wechselnden Wind war die Pace auch sehr schwierig einzuschätzen und somit verließ ich mich weiterhin auf mein Gefühl. km 15-30 gingen dann auch bei Gegenwind ganz gut in ca 5:05-5:10min/km, dann jedoch half auch der Rückenwind auf den nächsten 5km nicht mehr, um die müden Beine wettzumachen. Durch km30-39 quälte ich mich in ca 5:15-5:25er-pace, bevor dann auf der letzten Schleife durch die Innenstadt mit dem Ziel vor Augen noch einmal der Motivationsturbo zünden konnte. So lief ich überglücklich mit einer Zielzeit von 3:36:19 in die Messehalle ein.